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Mutter versteckt Sohn (15) vor Polizei

ZÜRICH. Sandra B. will verhindern, dass ihr ADS- Kind ins Heim kommt, und hält es versteckt. Ihr drohen Drei Jahre Gefängnis.

Die Aargauerin Sandra B. * ist verzweifelt: Aus Angst, ihr l5-jähriger Sohn Marc* könnte erneut ins Heim abgeschoben werden, hält sie ihn an einem unbekannten Ort versteckt. Zu tief sässen die negativen Erinnerungen an Marcs erste Heim- erfahrung, Sandra B.: «Er fühlte sich überhaupt nicht wohl und wollte Dur nach Hause.»

Weil Marc ein ADS-Kind sei und der Umgang mit ihm in der Schule teils schwierig gewesen sei, habe sie sich damals auf Druck der Zurzacher Schulbehörde zur Einweisung überreden lassen. «Als ich merkte, wie schlecht es Marc geht, begann ich zu intervenieren.» Daraufhin entzog ihr die Zurzacher Vormundschaftsbehörde die Obhut: «Das war nötig, weil die Mutter gegen das Heim arbeitete und nicht mehr kooperierte», begründet Daniel Baumgartner von der Vormundschaftsbehörde den Entscheid. Intensive Abklärungen hätten leider keine andere Lösung ergeben.

Für Sandra B. war der Ent- scheid aber nicht akzeptabel. Sie holte ihren Sohn aus dem Heim und legte Berufung ein doch das Bezirksamt Zurzach gab der Vormundschaftsbehörde Recht und ordnete eine erneute Einweisung an. Seither hält Sandra B. ihren Sohn versteckt:

«Ich kämpfe wie eine Löwin, dass Marc bei mir. bleiben kann,»

Ihr Kampf habe leider dazu geführt, dass er mittlerweile von der Polizei per Fahndung gesucht werde. Sie selbst muss wegen Entziehens von Unmündigen laut «Beobachter» mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren rechnen. Der Fall wird am Montag am Obergericht Aargau erneut be- handelt. SMA

*Namen der Redaktion bekannt! Quelle: 20min Zürich / Zeitung vom 31.8.2012