Gewalt an Schulen
Hänseleien, Erpressung und Schläge
Es beginnt mit Hänseleien und Beschimpfungen und endet mit zerschnittenen Jacken, Taschengeld-Erpressungen und Vandalismus: Gewalt und Mobbing unter Schülern. Auch die Hauptschule im oberpfälzischen Grafenwöhr galt diesbezüglich viele Jahre als problematisch. Heute ist sie ein gutes Beispiel dafür, dass Gewalt auch in den Griff zu bekommen ist.
"Anpöbeln", "Fertigmachen" - so lässt sich der englische Begriff "Mobbing" (mob = Pöbel) wörtlich übersetzen. Wer gemobbt wird, steht bei einigen Mitmenschen auf der Abschussliste. Die Register, die dann gezogen werden, reichen von subtiler bis hin zur offenen Gewalt - unabhängig ob verbal oder physisch. Mobbingopfer werden systematisch schikaniert. Das Ziel: Soziale Ausgrenzung. Diese Form der Gewalt gibt es nicht nur im Beruf, es beginnt schon in der Schule. Etwa jedes siebte Kind hat die Erfahrung Opfer zu sein. Doch das ist keinesfalls ein neues Phänomen: Gewalt an der Schule gibt es schon immer. Auch die Zahl der Opfer ist laut Statistik nicht gestiegen - aber die Art der Übergriffe wird zunehmend brutaler. Gewalt und Mobbing kommen in allen Altersstufen, an allen Schultypen und geschlechtsunabhängig vor - und meist geschehen die Übergriffe in einer Gruppendynamik. Doch man kann diese Gewalt durchbrechen, wie die Hauptschule Grafenwöhr beweist.
Anzeichen für Mobbing:
Zeichen körperlicher Misshandlung: Verletzungen, blaue Flecken oder andere BlessurenPsychosomatische Probleme wie Bauchschmerzen, Schlafstörungen oder AppetitlosigkeitAbfall schulischer Leistungen, schwindende Konzentrationsfähigkeit, Schulunlust bis hin zum SchwänzenRapide Abnahme des Selbstbewusstseins: Ängstlichkeit, Passivität, Rückzug aus dem sozialen UmfeldDepressionen, die im schlimmsten Fall in einem Suizidversuch enden
Die Massnahmen:
Die Maßnahmen Genaues Hinsehen - das ist der erste Schritt, um Gewalt an der Schule einzudämmen. Leider vertrauen sich die Opfer meist erst sehr spät Dritten an, denn nicht selten sucht der Leidtragende den Grund für das vernichtende Verhalten der Täter bei sich selbst. Lehrer und Eltern sollten also die Augen aufhalten und ganz genau beobachten, wenn sich ein Schüler in seiner Persönlichkeit verändert - denn Gewaltopfer können sich nicht selbst helfen. Lehrer und Eltern müssen eingreifen, gegebenenfalls auch die Eltern der Täter informieren. Ebenfalls eine wichtige Präventionsmaßnahme: Die Einstellung von Schulsozialarbeitern. Sie sind von der Schulleitung unabhängig und sind einzig und allein für die Probleme der Schüler da. Dabei sind die Sozialarbeiter zum Schweigen verpflichtet. Doch der Kampf gegen Mobbing ist ein langer.